Mikroartikel – eine Methode des Wissensmanagements

Ein Mikroartikel von Willke bezieht sich auf eine kurze, prägnante und auf den Punkt gebrachte Aussage zu einem bestimmten Thema im Bereich des Wissensmanagements. Es ist ein Konzept, das von dem deutschen Soziologen und Wissensmanagementexperten Klaus-Peter Willke entwickelt wurde.

Ein Mikroartikel soll dabei helfen, komplexe Zusammenhänge und Themen auf eine einfache und leicht verständliche Art und Weise zu kommunizieren. Er sollte nicht länger als eine halbe Seite sein und soll die Kernbotschaft des Themas klar und deutlich vermitteln.

Prof Willke betrachtet Mikroartikel als ein wichtiges Instrument im Wissensmanagement, da sie dazu beitragen können, Wissen schneller und effektiver zu kommunizieren und zu teilen. Sie können als Bausteine für eine Wissensdatenbank oder eine Wissensbasis dienen und helfen, das Wissen innerhalb einer Organisation oder eines Teams zu strukturieren und zu organisieren.

Mikroartikel von Willke können zu verschiedenen Themen im Bereich des Wissensmanagements verfasst werden, wie z.B. Wissensmanagement-Strategien, Wissensmanagement-Tools und -Technologien, Wissensmanagement-Systeme und -Prozesse, Wissensmanagement-Metriken und -Kennzahlen usw.

Methode Mikroartikel by Wilke, Storytelling

Erstellung eines MIKROARTIKELS 

Ein Mikroartikel besteht aus vier Teilen.

  • Die Überschrift
  • Die Kernaussage
  • Die Schilderung der Situation
  • Die Problemlösung,

 

Auf diese Weise entstehen kompakte Wissensbausteine, die sich in die Wissenssammlung einordnen lassen. Zugleich enthält das Schema aber auch alle wesentlichen Zutaten für einen „echten“ Fachartikel.

Wie geht man am besten vor?  Die Vorgehensweise

  • Ideen und Erkenntnisse sofort Festhalten: die Einsicht notieren
  • den Weg zur Erkenntnis erzählen:

zB Sie schildern, wie Sie in einer Projektsituation, bei einem Gespräch, in einer Diskussion oder bei einer Recherche auf etwas Besonderes gestoßen sind, wie Sie ein Aha-Erlebnis oder ein Gedankenblitz ereilt hat – und zeichnen nach, wie daraus eine neue Einsicht entstanden ist.

Erzählen Sie die Geschichte so, als säße der Leser Ihnen gegenüber. Auf diese Weise knüpfen Sie automatisch an seinen Erfahrungskontext an.

 

Mikroartikel über einfaches Lernen neuer Sprachen

Mit fünf Minuten täglich zum Ziel

Wie Sie innerhalb von nur vier Wochen eine neue Sprache lernen

Im letzten Urlaub in Teneriffa erklärte mir der Kellner auf Spanisch, was es an Spezialitäten an diesem Tag gibt und was er uns empfehlen würde. Ich verstand nur das letzte Wort. Und das bestellte ich. Es war eine Suppe mit undefinierbarem Inhalt.  Da nahm ich mir vor, im nächsten Urlaub kann ich mich im Restaurant entspannt verständigen.

Ich habe mir ausgerechnet, dass wenn ich pro Woche nur einen einzigen Satz oder Phrasen mit einer Kreativtechnik lerne, und täglich nur fünf Minuten für Wiederholungen dafür aufwende,  kann ich auf diese Art und Weise bis zu 30 neue Urlaubssätze pro Jahr lernen.

Ergebnis:

Auch mit kleinen Schritten kommt man zu einem guten Spracherlebnis im Urlaub.

Lego Serious Play

Weiteres Beispiel aus meinem Berufsalltag:

ANWENDUNG DES MIKROARTIKELS 

Thema: Methodenmix, Einsatz systemischer Interventionen

Externalisierung/Internalisierung, Seminarerlebnis mit bestehenden Werkzeugen kombinieren und im eigenen Praxisfall/Setting anwenden

Führungsbild/Führungsverständnis vor und nach Corona    

Wie wird Führung in Ihrem Unternehmen aktuell definiert und gelebt?

Der neue Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens mit ca. 160 MitarbeiterInnen bat mich, im Strategieworkshop das aktuelle Führungsverständnis im Unternehmen zum Kernthema zu machen. Der gemeinsame Führungsbegriff wurde bereits mittels Fragetechnik und Einbeziehung von Bilderkarten und entsprechenden Symbolen in früheren Workshops gemeinsam erstellt und war vorhanden.

Ich hatte selber während eines Kreativworkshops ein paar Wochen davor die Methode „Lego Serios Play“ kennengelernt. Daher entschied ich mich für ein Experiment und setzte diese Methode in Kombination mit meiner bewährten Methode der Fragetechnik ein. Zur Sicherheit überprüfte ich die Wirksamkeit dieser Kombination vorab im privaten Rahmen im Coachingsetting mit einer Person und einer Gruppe mit vier Personen.

Nach den entsprechenden Einstiegsfragen beschrieb diese Gruppe spielerisch in Form von Storytelling das gewünschte Rollenbild der Führungskraft in den unterschiedlichsten Ausprägungen und Ebenen. Es wurden alle Perspektiven der relevanten Unternehmensumwelten wie Kundensicht, Mitarbeiterperspektive, potenzielle MitarbeiterInnen zusammen mit dem Onboarding-Prozess mit einbezogen.

Ergebnis

Der Geschäftsführer erlebte hautnah in Form von Geschichten, Bildern und Erfahrungen, wie jede Führungsebene Führung tatsächlich erlebt und versteht. Er konnte sich in der Rolle als Führungskraft und Mensch präsentieren und sich gleichzeitig aus erster Hand ein Bild über das aktuell gelebte Führungsverhalten und Führungsverständnis im Unternehmen machen. Nebenbei wurden gemeinsam fünf zentrale Maßnahmen abgeleitet, die das Unternehmen in Zukunft noch stärker als attraktiven Arbeitgeber von Innen und Außen erlebbar machen.

Einsicht

  • Bilder sagen mehr als 1000 Worte, umso mehr informieren „begreifbare“ Bilder in 3D über die Hintergründe und Gedankenwelt von Personen und Führungskräften.
  • Die Beschreibung und Interpretation der Ergebnisse und der entstandenen Objekte ermöglichen bessere Einblicke zu den inneren Bildern und Einstellungen der Menschen in Organisationen.
  • Die Ergebnisse bleiben nachhaltig in Erinnerung und stärken die Teamwirkung, das eigene Verständnis für die anderen und motivieren zur Arbeit am gemeinsamen Ziel
  • Jeder fühlt sich verstanden und kann sich einbringen.

 

Folgerung 

Eine gute Inszenierung des Ablaufes inklusive guter Vorbereitung zur Choreografie der Aufgabenstellungen ist ein entscheidender Punkt für den Erfolg des Workshops.

 

Anschlussfragen

Wie könnte ich die Verknüpfung unterschiedlicher Methoden in Zukunft systematisieren?

Wie kann ich daraus in Zukunft eventuell auch ein Produkt generieren?

Und siehe da –> die Leadership Performance Cards wurden wissenschaftlichen entwickelt und für alle Führungskräfte zugänglich gemacht!

 

Praxistipp: der Mikroartikel ist Bestandteil der POWERCARDS.   

Finden Sie alle Werzeuge für den Führungskräftealltag in den Leadership Performance Cards  oder online in der LeaderPRO-App. In vier wichtigen Dimensionen finden Sie nützliche Tools, Anwendungen, weiterführende Literaturtipps und aktuelle sowei bewährte Methoden für Führungskräfte und Teamleader.

zu den Leadership Performance Cards 


Wenn auch Sie bereits eine Methode entwickelt haben und diese bereits sehr wirkungsvoll einsetzen, so senden Sie uns doch Ihre Methode und wir entwickeln eine Karte, die Ihr Entwicklung beschreibt. Mit Ihrem Namen und Ihrer Bezeichnung.


Kontaktfoto Sabine Wölbl

Senden Sie uns hier Ihre Erfahrungen und präsentieren Sie Ihre Ideen zur Veröffentlichung und Erweiterung der bestehenden Karten unter sabine.woelbl@potenzialfinder.com

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