SCARF-Modell – Veränderungen wirksam gestalten mit dem SCARF-Modell

Das SCARF Modell (engl. Akronym für Status, Certainty, Autonomy, Relatedness, Fairness) von David Rock beschreibt die Grundbedürfnisse von Menschen in Unternehmen. Besonders förderlich ist die Berücksichtigung dieser Dimensionen zur Erklärung menschlichen Verhaltens in Veränderungsprozessen.

Wir leben in einer Welt der ständigen Veränderungen. Mit dem SCARF-Modell von David Rock können diese Veränderungsprozesse positiv gestaltet werden. Dabei werden fünf Muster identifiziert, die es Menschen ermöglichen, Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten.

 

Bedeutung des SCARF-Modells

Der Begriff SCARF steht für die Abkürzung verschiedener Merkmale, die zu einer besseren Kooperation und Lernbereitschaft bei Veränderungsprozessen führen. Die Begriffe stehen für Status, Certainty (Sicherheit), Autonomy, Relatedness (Verbundenheit) und Fairness. 2009 wurde dieses Modell und die Erkenntnisse daraus im Buch “Your Brain at work”  von David Rock präsentiert. Er hat darin die Erkenntnisse der Neurowissenschaft (der Gehirnforschung) im Hinblick auf die Zusammenhänge der Gestaltung von Organisationen und der Mitarbeitermotivation aufgearbeitet.

Es ist ein Erklärungsmodell für menschliches Verhalten, damit ein Klima von Wertschätzung, Vertrauen und Kooperation geschaffen werden kann.

Bedeutung der fünf SCARF Dimensionen 

Die nachfolgenden fünf SCARF Faktoren aktivieren das Belohnungs- bzw. Bedrohungsszenario von Mitarbeiter*innen:

Die Anwendung dieser fünf Faktoren besagt, dass ein Klima der Wertschätzung und Veränderungsbereitschaft in Unternehmen nur dann möglich ist, wenn diese Bereiche positiv gestaltet werden. Werden sie dagegen vernachlässigt bzw. abgewertet, empfinden die Menschen es als Bedrohung. Das nachfolgende Bild beschreibt die Wirkungsweise.

 

Das SCARF-Modell von David Rock

Die Beschreibung der einzelnen Dimensionen  

Status

Der Status im Unternehmen beschreibt die relative Stellung zu anderen Personen. Dabei zählt die Würdigung von Leistung und die Anerkennung der Kompetenzen. Dabei reicht oft schon ein Lob als Anerkennung der Ergebnisse und erbrachten Leistungen in Form eines Komplimentes wie “gut gemacht”.

Certainty – Sicherheit

Sicherheit im SCARF-Modell beschreibt die Stabilität von bestimmten Abläufen im Unternehmen. Für Leadership Performance bedeutet das, dass Menschen einen bestimmten sicheren, vorhersagbaren und verlässlichen Rahmen für die Leistungserbringung brauchen. Die Formulierung von Rahmendbedingungen und klaren Spielregeln erzeugen in der Zusammenarbeit mit Menschen in Organisationen diese Sicherheit. Dafür unterstützen auch klare Stellenbeschreibungen und Zielformulierungen.

Autonomy – Autonomie

Die Autonomie im SCARF-Modell beschreibt die Dimension der Entscheidungsspielräume. Menschen brauchen einen Entscheidungsspielraum in ihrer Arbeitsgestaltung.  Je nach Persönlichkeit der einzenen Mitarbeiter*innen fördert es die Motivation, wenn sie bei der Arbeitsübertragung eine freie Gestaltungsmöglichkeit zur Zielerreichung haben.

Relatedness – Verbundenheit

Die Verbundenheit beschreibt das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe im Unternehmen. Die Beschreibung des “Wir Gefühls” ist einer der wichtigsten Dimensionen im SCARF Modell von David Rock. Der regelmäßige Austausch mit Teamkollegen, bei Teamevents oder beim erfolgreichen Abschluss eines Projektes stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Fairness

Der Begriff der Fairness beschreibt den Wunsch nach Gerechtigkeit im Unternehmen. Dabei  zählt die Formulierung von klaren Erwartungen, Zielen und Spielregeln bei Entscheidungsfindungsprozessen  im Unternehmen. Wichtig ist hier der transparente Umgang mit Informationen und Einbeziehung von Mitarbeiter*innen.

 

Zusammenfassung  

Das SCARF Modell unterstützt Unterneme nund Organisationen dabei, in einer Zeit von Veränderungen (siehe auch Beschreibung des Akronyms VUCA-Welt) einen bestimmten Rahmen für Veränderungsprozesse vorzugeben. Es berücksichtigt die Anforderungen und Bedürfnisse von Mitarbeier*innen in Change-Prozessen.

 

PraxisTipp:

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Kontaktfoto Sabine Wölbl

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