SASB – Sustainability Accounting Standards

SASB – Sustainability Accounting Standards

Die Sustainability Accounting Standards Board (SASB)-Standards sind ein international anerkanntes Rahmenwerk für die Offenlegung von branchenspezifischen Nachhaltigkeitsinformationen. Die SASB wurde 2011 in den USA gegründet, um Unternehmen und Investoren dabei zu unterstützen, wesentliche ESG-Themen (Environmental, Social, Governance) zu identifizieren und offenzulegen. Seit 2021 ist SASB ein Teil der Value Reporting Foundation (VRF), die wiederum in den International Sustainability Standards Board (ISSB) integriert wurde.


Ziele der SASB-Standards

  1. Ermittlung wesentlicher ESG-Themen: Fokus auf die ESG-Aspekte, die für die finanzielle Leistung eines Unternehmens innerhalb einer Branche wesentlich sind.
  2. Vergleichbarkeit: Schaffung eines einheitlichen Standards, um ESG-Informationen zwischen Unternehmen derselben Branche zu vergleichen.
  3. Integration in Finanzberichte: Unterstützung von Unternehmen, ESG-Daten als Teil ihrer finanziellen Berichterstattung offenzulegen.

Merkmale der SASB-Standards

  1. Branchenspezifischer Fokus: SASB hat 77 branchenspezifische Standards entwickelt, die sich auf wesentliche Nachhaltigkeitsthemen konzentrieren.
  2. Finanzielle Wesentlichkeit: Im Gegensatz zu anderen Standards wie GRI, die den breiteren Einfluss eines Unternehmens betrachten, konzentriert sich SASB auf Themen, die sich direkt auf die finanzielle Leistung auswirken.
  3. Marktorientierung: Die Standards sind speziell für die Bedürfnisse von Investoren und Finanzmärkte konzipiert.

Struktur der SASB-Standards

SASB-Standards sind in fünf ESG-Dimensionen unterteilt:

  1. Umwelt (Environment):
    • Klimawandel
    • Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung
    • Ressourcenmanagement
  2. Sozial (Social Capital):
    • Datenschutz
    • Produktsicherheit
    • Kundenzufriedenheit
  3. Humankapital (Human Capital):
    • Arbeitsbedingungen
    • Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion
    • Sicherheit am Arbeitsplatz
  4. Unternehmensführung (Leadership & Governance):
    • Korruptionsbekämpfung
    • Geschäftsethik
    • Risikomanagement
  5. Innovationskapazität (Business Model & Innovation):
    • Integration nachhaltiger Technologien
    • Produktdesign

Vorteile der SASB-Standards

  1. Branchenrelevanz: Jedes Unternehmen kann Standards nutzen, die speziell für seine Branche relevant sind.
  2. Investorenfokus: Standards helfen Unternehmen, ESG-Risiken und -Chancen klar zu kommunizieren und Investoren fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
  3. Integration in bestehende Berichtsrahmen: SASB kann mit anderen Standards wie GRI und TCFD kombiniert werden, um umfassendere Berichte zu erstellen.
  4. Globale Anwendung: Obwohl die SASB in den USA gegründet wurde, sind die Standards weltweit anerkannt und anwendbar.

Sustainability Accounting Standards Board (SASB) - USA

Herausforderungen der SASB-Standards

  1. Datenverfügbarkeit: Unternehmen müssen detaillierte branchenspezifische Daten sammeln.
  2. Komplexität: Die branchenspezifische Ausrichtung erfordert oft Fachwissen, um die Standards korrekt anzuwenden.
  3. Abgrenzung zu anderen Rahmenwerken: Für Unternehmen, die mehrere Berichtsstandards verwenden, kann die Harmonisierung zeitaufwändig sein.

Die SASB-Standards sind besonders relevant für Unternehmen und Investoren, die branchenspezifische und finanziell wesentliche ESG-Daten analysieren möchten. Sie ergänzen andere Nachhaltigkeitsrahmenwerke und tragen dazu bei, ESG-Themen stärker in die Finanzberichterstattung zu integrieren. Unternehmen profitieren von einer verbesserten Transparenz und Glaubwürdigkeit bei Investoren.

 


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Kontaktfoto Sabine Wölbl

Dr. Sabine Wölbl

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